Vigenère-Verschlüsselungsverfahren (Menü Ver-/Entschlüsseln \ Symmetrisch (klassisch))

Beim Vigenère-Verschlüsselungsverfahren wird – wie bei der monoalphabetischen Substitution - ein mehrere Buchstaben langer Schlüssel verwendet. Man kann die Caesar-Verschlüsselung als Sonderfall der Vigenère-Verschlüsselung mit einem Schlüssel der Länge 1 ansehen, und umgekehrt kann man die Vigenère-Verschlüsselung als ein mehrfaches Anwenden einer modifizierten Caesar-Verschlüsselung deuten.

Wie bei dem Caesar-Verschlüsselungsverfahren werden nur Zeichen aus dem Alphabet verschlüsselt (das Alphabet wird im Dialog Textoptionen ausgewählt). Zeichen, die nicht zum Alphabet gehören, werden normalerweise im verschlüsselten Text weggelassen, so dass nach der Entschlüsselung diese Zeichen aus dem Textzusammenhang eingefügt werden müssen. Dies gilt für Satz- und Sonderzeichen (insbesondere Leerzeichen als Trennung zwischen zwei Wörtern). Nicht zu verschlüsselnde Zeichen werden bei der Ver- und Entschlüsselung natürlich nicht berücksichtigt und bewirken auch keine Schlüsselfortschaltung zum nächsten Schlüsselbuchstaben.

Über das Untermenü Textoptionen im Menü Optionen wird eingestellt, ob Satz- und Sonderzeichen bei der Ver- bzw. Entschlüsselung erhalten bleiben.

Der Schlüssel für das Vigenère-Verschlüsselungsverfahren muss im Dialog Schlüsseleingabe eingegeben werden.

Beispiel:

Bei dem 3 Buchstaben langen Schlüssel "KEY" wird

Bemerkung:

In der Literatur wird das Vigenère-Verschlüsselungsverfahren häufig mit Hilfe des Vigenère-Quadrats beschrieben statt als mehrfache Anwendung des Caesar-Verschlüsselungsverfahren. Dies liegt daran, dass man dieses Quadrat früher als manuelle Hilfe zum Ver- und Entschlüsseln benutzte.

Im klassischen Caesar-Verfahren wird der Buchstabe "A" als Verschiebung um 1, der Buchstabe "B" als Verschiebung um 2 gedeutet; beim Vigenère-Verfahren dagegen beträgt die Verschiebung stets ein Zeichen weniger, also kein Zeichen für "A", 1 Zeichen für "B", 2 Zeichen für "C",..., 25 Zeichen für "Z".

Beim Vigenère-Verfahren sind der Klartext und der verschlüsselte Text identisch, wenn der Schlüssel "A" ist (und nicht "Z", wie beim Caeser-Verschlüsselungsverfahren).

Das Vigenère-Verschlüsselungsverfahren kann leicht mit einem Ciphertext-only-Angriff gebrochen werden (siehe automatische Analyse des Vigenère-Verschlüsselungsverfahrens). Ein Beispiel dazu befindet sich im Kapitel Szenarien.